Wenn die Erschöpfung an den Nerven zerrt…
Ich kann nicht mehr...
Wie soll das bloß alles weitergehen?
So hab ich mir das alles nicht vorgestellt!
Darf man als Mutter, als Vater, als Eltern eigentlich sagen, dass man erschöpft ist und am liebsten alles hinschmeißen würde? Auswandern? Einsame Insel?
Man darf!
Schlafmangel, kränkelnde Kinder, Termine, Betreuungsorganisation, Erwartungen, Berufstätigkeit, Ansprüche – um nur einige Faktoren zu nennen, die Eltern ausleeren.
Es IST anstrengend, Kinder zu haben! Auch wenn sie – erstmal friedlich schlafend – aussehen wie die reinsten Engel, gibt es immer wieder Phasen, in denen sie, oder die Umstände, einen an den Rand der Verzweiflung bringen.
Wenn es nur Phasen sind, und man zwischen den Phasen das Gefühl hat, man kann sich erholen und Kraft schöpfen, dann ist alles ok. Wenn diese Erholungsphasen aber ausfallen, können auch Eltern in einen nachhaltigen Erschöpfungszustand geraten, der unter „parental burnout“ bekannt ist. Also wie Burnout von der Arbeit, nur in diesem Fall ausgelöst durch die Erschöpfung durch den Familienalltag und all seinen Hürden und Herausforderungen, welche sehr oft auch noch neben der Berufstätigkeit beider Eltern bewältigt werden müssen.
Gerade wenn Eltern wenig Entlastung durch zB die Großeltern erfahren, oder es Kinder mit besonderen Bedürfnissen in der Familie gibt, steigt die Gefahr, in einen nachhaltigen Erschöpfungszustandes zu geraten, an.
Gefahr deshalb, weil mit der elterlichen Erschöpfung natürlich auch die Beziehung zu den Kindern leidet. Erschöpfte Eltern haben so mit sich selbst zu kämpfen, das kann zu emotionaler Distanz zu den Kindern führen, die darunter natürlich sehr leiden. Entweder sie leiden still, ziehen sich zurück oder sie werden auffällig. Wenn du verändertes Verhalten an deinem Kind wahrnimmst, ist das bereits ein deutliches Warnsignal.
Auch steigt in besonders schwerwiegenden Fällen die Gefahr der Vernachlässigung der Kinder, weil einfach keine Kraft mehr da ist, sich um diese zu kümmern, oder die Gefahr der Misshandlung, weil die Impulskontrolle der Eltern unter Hochstress nicht mehr funktioniert.
Um erst gar nicht in so einen tiefen Zustand der Erschöpfung zu kommen, ist es sehr wichtig, auf sich zu schauen!
Meine Erachtens sind es zwei wichtige Punkte, die helfen auch in stressigen Zeiten nicht komplett zu erschöpfen:
1) Versuche dir zumindest kurze Auszeiten herauszuholen.
Was tut dir gut? Woraus schöpfst du Kraft?
Sei „egoistisch“ (denn das ist es nicht!) und nimm dir diese Zeit für dich selbst.
2) Verabschiede dich von Perfektionismus und unrealistischen Erwartungen!
Der Haushalt ist nicht so, wie er sein soll? Was soll’s!
Du hast schon wieder nicht gesund gekocht? Aber jeder hat was zu Essen, also reicht.
Üblicherweise fällt Punkt 1 noch leichter als Punkt 2. Wenn man sich keine Fehler oder Unvollkommenheit erlaubt, dann hat das oft etwas mit tief verankerten Glaubenssätzen und Verhaltensmustern zu tun. Also, Zeit auszubrechen und das zu hinterfragen. 😉
Gerne unterstütze ich dich darin, deine verborgenen Verhaltensmuster und Glaubenssätze zu entdecken,
diese zu verstehen und hinter dir zu lassen!