Die Bedeutung von Schreien
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einem nicht zu beruhigenden Baby = REIZreduktion:
– Geräusche reduzieren (zB Radio / TV ausschalten)
– Licht dimmen (untertags: Vorhänge schließen)
– eine bequeme Position suchen, und in dieser bleiben
(kein wildes Schaukeln, Hopsen, usw.)
– ruhig atmen, keine Hektik
Warum ist das so wichtig?
Die Nervenbahnen eines Baby-Gehirns brauchen länger für die Reizweiterleitung,
dh es braucht auch länger als du vielleicht glaubst, bis es gemerkt hat, es hat sich etwas verändert.
Gleichzeitig orientiert dein Baby sich an dir – wenn dein Herz rast, kann es sich auch in deinen Armen nicht beruhigen.
Was bedeutet das Schreien meines Babys?
Warum ist mein Baby so unruhig?
Ist es noch normal, wie viel mein Baby schreit?
Wenn ein Baby schreit, ist das für uns Erwachsene schlecht auszuhalten.
Wir nehmen das Signal des verzweifelt schreienden Babys unmissverständlich als das wahr, was es ist: ein deutlicher Hinweis darauf, dass etwas in seiner kleinen Welt gerade nicht in Ordnung ist.
Und wir sehen uns gezwungen zu handeln, spüren den Drang etwas zu tun, damit das Baby wieder in einen ruhigen und zufriedenen Zustand kommt.
Da das Baby nun mal keine anderen – deutlichen – Ausdrucksmöglichkeiten hat, schreit es natürlich immer dann, wenn es ein Bedürfnis verspürt.
Wenn du bei deinem Baby einmal genau hinhorchst, wirst du feststellen, es hat mehrere verschiedene Arten zu schreien auf Lager, und „auw“ bedeutet etwas anderes als „eh“.
Theoretisch kann man so selbst bei einem fremden Baby zuordnen, ob es nun zB Hunger hat, müde ist oder Schmerzen verspürt.
Allerdings schreien Babys auch um sich zu regulieren, das heißt, wenn sie es nicht mehr schaffen, sich selbst in einem ausgeglichenen Zustand zu halten, obwohl ihre Bedürfnisse erfüllt sind.
Dann dient das Schreien dem Spannungsausgleich und ist gleichzeitig eine Botschaft an die Eltern, bei der Regulation und Beruhigung behilflich zu sein. Leider lässt dieses Schreien keinen Rückschluss mehr zu, was zu diesem unausgeglichenen Zustand geführt hat und wie man ihn schnell – zB mit Füttern – beenden könnte.
Diese Art des Schreiens tritt oft in den späten Nachmittags- bis frühen Abendstunden auf und wird in der Regel mit Blähungen erklärt. Oft ist es aber einfach das Resultat der vielen Sinneseindrücke des Tages, die das unreife Nervensystem des Babys (noch) nicht verarbeiten kann.
Was es dann braucht, ist eine reizarme Umgebung und ruhige Eltern, die bei der Regulation helfen. Leichter gesagt als getan, wenn das Schreien – verständlicherweise! – an den elterlichen Nerven zerrt. Das Baby spürt aber ganz genau, wenn die Eltern „aufgeregt“ sind und kann sich dann nicht gut beruhigen.