Emotionen (also Gefühle wie Wut, Freude, Angst,…) haben großen Einfluss auf das menschliche Verhalten und, in Folge, auf all unsere Beziehungen und das tägliche Miteinander.
Wir sind Gefühlen mitunter ziemlich hilflos ausgeliefert, nämlich immer dann, wenn diese uns überwältigen und wir nicht mehr in der Lage sind, unseren „Kopf“ einzuschalten, also die Situation zu betrachten und zu überlegen, ob die überschwemmenden Gefühle und unsere Reaktionen tatsächlich im Verhältnis zur Situation stehen.
Dann fahren wir „Autopilot“ und folgen unserem etablierten Verhaltens- und Reaktionsmuster, was nicht immer zu unserem Vorteil ist, und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen erheblich belasten kann.
Wenn wir an zwischenmenschliche Beziehungen denken, fällt uns vermutlich schnell
ein herausragendes Merkmal auf:
Abseits dieser zwei Extreme gibt es noch einen Mittelbereich, der jene Menschen beinhaltet, die ihre Gefühle – und in Konsequenz auch ihre Bedürfnisse – zeigen, aber diesen – abseits von begründeten Extremsituationen, oder akuter Verliebtheit 😉 – trotzdem nicht hilflos ausgeliefert sind.
dass dieser Mittelbereich der erstrebenswerte Zugang zur Emotionalität ist. 😉
Warum Menschen nun so unterschiedlich mit ihren Gefühlen umgehen, ist, wenn man es auf den größten Einflussfaktor herunterbricht, auch schnell erklärt:
Das hängt mit ihren individuellen Erfahrungen zusammen.
Und somit sind wir schon mittendrin, in der emotionalen Entwicklung, und somit darin, wie das Kind seine Gefühle zeigen wird. Den Grundstein für diesen Prozess, legen die Eltern.
Und zwar durch ihr eigenes emotionales Verhalten, durch ihre Reaktionen auf das Verhalten und die Feinzeichen der Befindlichkeit ihres Kindes, und durch den Umgang mit den gezeigten Gefühlen des Kindes. Von Geburt an!
Jedes Mal, wenn sie auf ihr Kind reagieren und ihm eine Antwort geben, lernt es dabei etwas. Über sich selbst, aber auch über die Eltern. Es findet mit der Zeit heraus, wie diese „ticken“:
Womit kann es die Aufmerksamkeit verlässlich erregen?
Jedes Mal, wenn ein Baby also eine Gefühlsregung zeigt, lernt es durch die Reaktion des Umfeldes etwas über dieses Gefühl und speichert diese Information ab.
So prägt sich, durch viele Wiederholungen dieses Vorgangs, der Umgang mit den eigenen Emotionen, der Mitteilung eigener Bedürfnisse, sowie die Reaktionen auf die Emotionen von anderen, aus.
Die Eltern prägen somit durch die alltäglichen, und über viele Jahre wiederholten, Interaktionen…
…die Vorstellung des Kindes darüber, wie sehr es sich auf andere Menschen verlassen kann (siehe auch Bindung),
…welche Konsequenzen die Äußerung seiner Gefühle hat,
…und wie intensiv der Ausdruck der eigenen Gefühle sein muss, damit vom Gegenüber eine Reaktion erfolgt.
Letztlich entsteht also bereits im Kindesalter die Basis der vielen verschiedenen Ausprägungen von Emotionalität bei Erwachsenen, wobei diese durch die vielen weiteren Erfahrungen, die jeder im Laufe des Lebens so macht, klarerweise weiter geprägt werden.
Mitunter auch noch viel tiefer eingeprägt (geradezu eingraviert), weil die Erfahrungen im Erwachsenenalter immer wieder in die selbe Kerbe schlagen, was nicht zuletzt auch damit zu tun hat, mit wem man sich – unbewusst selbstgewählt – umgibt.
Aber das ist ein weiteres Kapitel in der spannenden Geschichte zwischenmenschlicher Interaktion,
auf die ich, in naher Zukunft und an anderer Stelle, noch eingehen werde. 🙂
Update: Nämlich hier!
Gerne unterstütze ich dich dabei, mit deinem Kind ein feinfühliges und entwicklungsförderliches Interaktionsverhalten zu etablieren, um so eine sichere Basis für die weiteren emotionalen Erfahrungen deines Kindes zu schaffen.